Sequencing und Pattern auf dem Octatrack MK2 (4/11)


Der Octatrack MK2 ist bekannt für seine leistungsstarke und flexible Sequencing-Engine. Das Erstellen von Patterns und das Nutzen des Step-Sequencers sind essentielle Fähigkeiten, um die volle Kreativität und das Potenzial dieses Geräts auszuschöpfen. In diesem Kapitel wird erklärt, wie man Patterns erstellt, fortgeschrittene Sequencing-Techniken anwendet und Pattern-Variationen sowie Pattern-Chaining nutzt.

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Dieser Guide lässt sich zum Erlernen und tieferen Verständnis des Octatrack MKI und MKII nutzen.

4.1 Einführung in den Step-Sequencer und die Erstellung von Patterns

Der Step-Sequencer des Octatrack ermöglicht es, Noten und Parameteränderungen präzise zu platzieren, um detaillierte und abwechslungsreiche Pattern zu erzeugen.

Grundlagen des Step-Sequencers:

  • Tracks und Steps: Jeder der acht Tracks des Octatrack verfügt über 16 Steps pro Pattern. Durch das Aktivieren eines Steps auf einem Track wird ein Event wie eine Note oder ein Parameterwert ausgelöst.
  • Notenplatzierung: Wähle einen Track aus, drücke einen Step und gib eine Note ein. Wiederhole dies, um ein Pattern zu erstellen.
  • Länge des Patterns: Standardmäßig haben Patterns eine Länge von 16 Steps, aber diese kann angepasst werden, um kürzere oder längere Sequenzen zu ermöglichen (bis zu 64 Steps).

Ein einfaches Pattern erstellen:

  1. Track auswählen: Drücke die [TRACK]-Taste, um den Track auszuwählen, den du sequenzieren möchtest.
  2. Steps setzen: Drücke die Step-Tasten, um Trigger-Punkte zu setzen, an denen die Samples abgespielt werden sollen.
  3. Parameter anpassen: Verwende die Encoder, um Parameter wie Pitch, Volume und andere Modifikationen pro Step zu justieren.  (Siehe 4.2 Parameter Locks)

4.2 Fortgeschrittene Techniken: Parameter-Locks, Trig-Conditions und Microtiming

Sobald die Grundlagen gemeistert sind, können fortgeschrittene Techniken eingesetzt werden, um die Pattern dynamischer und abwechslungsreicher zu gestalten.

Parameter-Locks:

  • Definition: Mit Parameter-Locks können bestimmte Parameterwerte für jeden Step individuell eingestellt werden, was ermöglicht, dass ein einzelnes Pattern eine Vielzahl von Klängen und Effekten enthält.
  • Anwendung: Wähle einen Step, drehe die Encoder, um die Parameter zu ändern, und drücke [YES], um die Änderungen zu speichern.
  • Beispiele: Verwende Parameter-Locks, um Filter-Cutoffs, Lautstärke oder Effekte auf einzelnen Steps zu variieren.

Trig-Conditions:

  • Definition: Trig-Conditions bestimmen, ob ein Step unter bestimmten Bedingungen abgespielt wird oder nicht. Dies ermöglicht zufällige oder bedingte Trigger, um Variationen in ein Pattern zu bringen.
  • Anwendung: Halte einen Step gedrückt, drehe den Encoder, bis die gewünschte Trig-Condition (z.B. „1:2“ oder „FILL“) erscheint und bestätige.
  • Beispiele: Setze eine Bedingung wie „1:2“, damit ein Step nur jedes zweite Mal abgespielt wird, oder nutze „NEI“, um einen Step nur dann zu triggern, wenn ein vorheriger Step nicht ausgelöst wird.

Trig-Conditions die auf unterschiedliche Steps anangewendet werden, können ungewöhnliche Rhythmen und melodische Strukturen zu erzeugen.

Microtiming:

  • Definition: Microtiming ermöglicht es, die Position eines Steps leicht zu verschieben, um ein natürlicheres Timing und swingende Rhythmen zu erzeugen.
  • Anwendung: Halte einen Step gedrückt und verwende die Encoder, um den Step vor oder nach der ursprünglichen Position zu verschieben.
  • Beispiele: Verwende Microtiming, um Hi-Hats ein wenig zu verzögern und einen lebendigeren Groove zu schaffen.

Durch das Microtiming in Verbindung mit Parameter Locks entstehen kreative Swing-Effekte.

4.3 Verwenden von Pattern-Variationen und Pattern-Chaining

Eine der Stärken des Octatrack ist die Möglichkeit, verschiedene Patterns miteinander zu verbinden und Variationen zu erstellen, um dynamische und interessante Song-Strukturen zu schaffen.

Pattern-Variationen:

  • Kopieren und Bearbeiten: Kopiere ein bestehendes Pattern mit [FUNC] + [COPY] und füge es auf einer neuen Position mit [FUNC] + [PASTE] ein. Bearbeite das neue Pattern, um eine Variation des Originals zu erstellen.
  • Parameter-Morphing: Verwende unterschiedliche Parameter-Locks und Trig-Conditions, um Variationen zu schaffen, ohne neue Patterns zu erstellen.

Pattern-Chaining:

  • Definition: Pattern-Chaining ermöglicht es, mehrere Patterns hintereinander abzuspielen, um längere Sequenzen und komplette Song-Strukturen zu bilden.
  • Anwendung: Wechsle in den Chain-Modus, indem du [PATTERN] drückst und mehrere Patterns in der gewünschten Reihenfolge auswählst. Der Octatrack spielt die ausgewählten Patterns nacheinander ab.
  • Beispiele: Nutze Pattern-Chaining, um Strophen, Refrains und Breakdowns in deiner Musik zu strukturieren.

4.4 Nächste Schritte

Der Octatrack MK2 bietet mit seinem leistungsstarken Step-Sequencer und den fortgeschrittenen Sequencing-Techniken eine Vielzahl an Möglichkeiten, um kreative und abwechslungsreiche Patterns zu erstellen. Von der Nutzung einfacher Steps bis hin zu komplexen Parameter-Locks und Trig-Conditions eröffnet dieses Kapitel die volle Bandbreite des Sequencing-Potenzials. Im nächsten Kapitel wird es darum gehen, die Parts und Scenes zu erkunden und wie man den Crossfader nutzt, um dynamische Performances zu gestalten.

Lessons Learned:

  • Der Step-Sequencer des Octatrack ermöglicht das Erstellen einfacher und komplexer Patterns mit präziser Steuerung.
  • Fortgeschrittene Techniken wie Parameter-Locks, Trig-Conditions und Microtiming bieten endlose Möglichkeiten zur kreativen Variation.
  • Pattern-Variationen und Pattern-Chaining helfen dabei, dynamische und abwechslungsreiche Songstrukturen zu gestalten.
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